Gokyo
Solu-Khumbu Khumbu Namche
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Informatives über das Land der Sherpas...


Sherpas






















































Gebetsmühle


Die Sherpas


 

Das tibetische Wort Sherpa bedeutet Ost-Leute oder Ost-Menschen. Vor etwa 500 Jahren sind die Sherpas durch Süd-Tibet entlang des nördlichen Himalaja gezogen. Sie brachten es fertig, den vergletscherten Nangpa-La in einer Höhe von 5700m zu überqueren. Steinschindeln - zum Vergrößern klickenSogar das Gebiet südwestlich des Mount Everest wurde von ihnen besiedelt. Sie bauten die Dächer ihrer Häuser ähnlich wie in den Alpen, leicht schräg, mit Schindeln bedeckt und mit Steinen beschwert.

Die Sherpas können nicht zu den Handwerkern gezählt werden, dennoch sind sie sehr geschickt. So zum Beispiel spinnen Männer Wolle, aber nur Frauen und Mädchen arbeiten am schmalen Webstuhl. Die Kleidung für den eigenen Gebrauch fertigt man selbst an, hingegen werden die meisten Geräte Für Haushalt und Landwirtschaft von Berufshandwerkern hergestellt.

Es dürfte nicht leicht gewesen sein, zu Beginn den steinigen Boden für den Anbau von Gerste, einer Rübenart und später für Kartoffeln zu kultivieren. Erstmals in den fünfziger Jahren haben die Sherpas durch Expeditionen Kontakt mit Kathmandu. Mit Tibet standen sie von Anfang an durch Warenaustausch in Verbindung. Allmählich kamen Nepali nach Solo Khumbu, die das Schmiedehandwerk für die Sherpas ausübten. Abgesehen von diesen Handwerkern, ähnelt heute noch die großteils autarke Lebensweise der Sherpas jener der Menschen in Tibet, ihrer ursprünglichen Heimat, ebenso die buddhistisch-lamaistische Religion und natürlich die Sprache.

Tibetermarkt - zum Vergrößern klickenDer Handel wurde allmählich wichtigster Erwerbszweig. Besonders der Ort Namche Bazar, 3440 m, entwickelte sich zum Zentrum des Handels mit Tibet. Namche, das nicht in ausreichendem Maße über geeignete Anbauflächen verfügt, wurde zum Handelsknoten zwischen Solu Khumbu und Süd-Tibet. Dafür war das höher gelegene Nachbardorf Khumjung, 3790 m, für den Anbau von Gerste und Kartoffeln besser geeignet. Schon seit der Mitte des 19. Jh.s steigt die Einwohnerzahl im oberen Solo-Khumbu-Gebiet ständig. Dies wird vor allem darauf zurückgeführt, dass jährlich zur Erntezeit Tibeter als Taglöhner herkommen und einige von ihnen mit Einverständnis der Sherpa-Verwaltung hier ansässig werden. Es dauert dann meist zwei Generationen, bis diese Zuzügler als gleichwertige Bürger angesehen werden und auch dieselben Rechte wie die angestammte Bevölkerung besitzen.

Mit Tibet wird hauptsächlich Tauschhandel betrieben, der jedoch durch die chinesische Besetzung Tibets fast zum Erliegen kam. Trotzdem blieb der Lebensstandard der Sherpas höher als vergleichsweise jener der nepalesischen Nachbarn in den Niederungen. Die Sherpas führten bis zur Besetzung Tibets Salz, Yak- und Schafwolle ein. Gehandelt wurde vorwiegend mit Reis, der aus Indien kam und von Trägern bis Namche transportiert wurde, sowie mit Papier, Fellen, Zucker und seltener, Butter. Von Namche aus trugen nur Sherpas die Waren über den einzigen Passübergang, den Nangpa-La. Der Fußmarsch dauerte fünf bis sechs Tage, um die Grenzdörfer Kyabrak oder Tingri zu erreichen. Meist ging man in Gruppen, und trotz der Anstrengung herrschte Fröhlichkeit.

Yak - zum Vergrößern klickenDer Nangpa-La gilt als der höchste Handelspass. Die Höhenluft macht auch den Trägern mit ihren Lasten von 40 bis 50 kg sehr zu schaffen. Und selbst für Yaks ist es ein gefährlicher Weg. Im Hauptdorf Khumjung gestaltet sich die Feldbestellung sehr schwierig. Die Bewohner müssen vielfach weite Strecken zu ihren Feldern außerhalb des Dorfes zurücklegen. Die Almweiden liegen in den höheren Seitentälern. Daher ist es jedem Sherpa gestattet, sich als Träger für Expeditionen anwerben zu lassen. Es gibt jedoch Unterschiede in dieser Berufsgruppe: Träger, die nur bis zum Hauptlager gehen, und Hochträger, die eine bescheidene alpine Ausbildung haben. Eine Anstellung als Expeditionskoch ist besonders begehrt.

Die fähigsten Hochträger werden nach etlichen Bewährungen als Sirdar eingesetzt. Der Sirdar führt die Träger an, hat jedoch ausschließlich seine persönlichen Sachen zu tragen. Ein verlässlicher Sirdar ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Gelingen eines Unternehmens. Hochträger nehmen nur 20kg Gepäck auf sich. Bei umfangreichen Expeditionen werden zusätzlich Träger aus Solu Khumbu angefordert.

Ein großes Problem weitet sich heute mehr und mehr aus: das lange Fernbleiben der Sherpas von zu Hause. Wochen- oder monatelang müssen oft Ehefrauen und Familien auf die Rückkehr der Männer warten. Viele Sherpas leisten sich in der Hauptstadt Nepals einen zweiten Wohnsitz, denn in Kathmandu gibt es für sie immer wieder Gelegenheit, als Träger, Koch oder persönlicher Begleiter bei Trekkingtouren Geld zu verdienen.

Der Umgang mit den Sherpas ist nicht immer einfach, wenn man längere Zeit mit ihnen unterwegs ist. Manche Wanderer meinen, auf die Schulter klopfen und den Vornamen rufen wäre angebracht. HMI - zum Vergrößern klickenBesser ist es, eine gewisse Distanz einzuhalten. Unsinnig wäre, dem Sherpa aus Begeisterung über einen Gipfelsieg eine hohe Extra-Belohnung zu geben. Das Tourengehen gehört zu seinem Beruf. Erst am Ende einer Tour ist eine angemessene Summe als Anerkennung angebracht, doch auch nur dann, wenn keine unnötigen Zwischenfälle, verursacht durch Nachlässigkeit, vorgekommen sind.

Was leider verabsäumt wurde und vielfach noch wird, ist eine entsprechende Ausbildung für jeden Sherpa, der an Expeditionen teilnimmt. In Darjeeling zum Beispiel werden Sherpas in einer Bergsteigerschule, dem Himalaya Mountaineering Institute (HMI) auf ihren Beruf vorbereitet. Sherpa Tenzing Norgay hatte diese Schule geleitet, heute wird sie von seinem Neffen Gombu geführt.