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Informatives über das Land der Sherpas...


Sherpas











































Milarepa
Auch der grosse Yogi und Dichter Milarepa meditierte
an der Chomolungma.





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Der Khumbila / Khumbi Yul Lha von Chaurikharka aus gesehen.


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Der Khumbila / Khumbi Yul Lha von Monjo aus gesehen.


Heilige Berge des Khumbu


Zitat des Tengboche Rinpoche, geistliches Oberhaupt des Teng-
boche Gompas, des größten buddhistischen Klosters des Khumbu.


 

Der Mount Everest auch »Chomolungma« im Grenzgebiet zwischen Nepal und Tibet im Osthimalaya, ist mit 8850 m der höchste Berg der Welt und damit spektakuläres Klettergebiet. Aber er ist auch ein heiliger Berg. Im Himalaya werden fünf Göttinnen als die »Fünf Schwestern des Langen Lebens« verehrt, die auf Bergen zwischen Tibet und Nepal residieren. Für die Buddhisten in Nepal ist es auf der Chomolungma die Göttin Chomo Miyo Langsangma (Miyolangsangma), die drittjüngste der fünf »Feengöttinen des Langen Lebens« und für die Tibeter auf der Ostseite ist es die Göttin Tshe-ring-ma (Tashi Tseringma).

Miyolangsangma - zum Vergrößern klickenMiyo Langsangma. Aus dem tibetischen übersetzt bedeutet der Miyo Langsangma »die unverrückbare Göttin und Beschützerin der Yaks«, der Sanskrit-Name Sumarti lässt sich mit »Wohlgesonnene« übersetzen. Da sie von allen sehr geschätzt wurde, siedelten die Menschen am Fusse ihres Berges, erbauten Paläste und Pavillons, so das der Ort zum schönsten Platz der Erde wurde. Der Berg den die Feengöttin sich ausgesucht hatte, lag im Schneeland Tibet und war der höchste der Welt. Dieser Berg wurde dann auch nach ihr benannt: Chomo Miyo Langsangma oder kurz Chomolangma (Chomolungma).

Auf Abbildungen wird sie als eine cremefarbene oder goldene Göttin die auf einem Tiger reitet dargestellt, in ihren Händen hält sie jeweils eine Schale mit geröstetem Gerstenmehl oder Speisen und einen Nyuli, einen unaufhörlich perlenspeienden Mungo. Der Tiger steht hier als Symbol für übernatürliche Kräfte, die übrigen Attribute deuten auf reichlich Nahrung und Reichtum hin, denn sie war für Ackerbau und Yaks zuständig.

Milarepa. Auch der grosse Yogi und Dichter Milarepa weilte an der Chomolungma. Einst luden ihn die Bewohner des Dorfes Rtsar-ma ein, bei ihnen im Dorf zu bleiben. Milarepa schlug die Einladung mit der Begründung aus, sein Lehrer Marpa hätte ihm geraten, den Lärm der Menschen zu meiden und sich in die Einsamkeit der Gletscherwelt zurückziehen. So zog Milarepa ins Gebirge und verbrachte an der Chomolungma den Winter. Im Frühjahr kamen die Dorfbewohner um Nachschau zu halten. Sie fanden ihn wohlbehalten und zu ihrer Überraschung bot er ihnen sogar Speisen an, die er nicht gebraucht hatte, da er überwiegend meditierte. Beim Abstieg ins Dorf sang er folgendes Lied:

»Ich alter Mann bin der Gesänge Hort. Und Antwort auf die Frage,
ob ich wohl sei, sei dieses Lied! ... Zur Wildnis, zu des Everest
Gletschermauer gelangte ich der Einsamkeit begehrend ...

Oben der weisse Gipfel des Schneebergs ragt in den Himmel,
Unten die Haine der Bäume liegen niedergedrückt. Die schwarzen
Berge umhüllt weisses Gewand Eisdecken glätten den wogenspeienden See ...

Über den Kreislaufs Gesetz hat mich Ekel ergriffen Und aus Überdruss
ging ich zur Everest hin, dem Schneeberg. An einsamer Statt in der
Höhle der Geisterbekehrung ward dann zuteil mir, Mil-la-ras-pa dem
Yogi Meditation sechs Monate lang...«


Die Sherpa sind Nyingmapa-Buddhisten. Ein alter Mythos berichtet darüber, wie Guru Rinpoche ins Khumbu und später nach Tibet kam, die alten Srugma-Berggötter bezwang und Miyo Langsangma zu der Beschützerin des Khumbu machte.

Als heiliger Berg ist der Everest, zumindest aus Sicht der Sherpa, relativ unbedeutend. Im Siedlungsgebiet der Sherpa wurde er kaum wahrgenommen, da er von dieser Seite nicht unmittelbar zu sehen ist. Für die Sherpa ist beispielsweise der um 3000 Meter niedrigere und in ihrem Siedlungsgebiet liegende Khumbila wesentlich heiliger. Auf seiner Spitze hat der Khumbu'i Yül-Lha (Khumbu Yul Lha), der »Landesgott von Khumbu« seinen Sitz.

Deutlich wird die »untergeordnete« Bedeutung des Chomolungma auch in der Tatsache, dass zu den Erstbesteigern des Everests der Sherpa Ternsing Norgay gehörte, der aber mit Sicherheit nicht auf die Idee gekommen wäre, den Khumbila zu besteigen, was einem Sakrileg gleichkommt. Das soll aber nicht heissen, dass eine Erkletterung des Mount Everest seitens der Sherpa mit Wohlwollen oder Gleichgültigkeit hingenommen wird. Deshalb lässt kaum eine Expedition die traditionelle Puja-Zeremonie aus, die der Reinigung und Sühne dient und durch die die Berggöttin gnädig gestimmt werden soll.


Dieser Text wurde mit freundlicher Genehmigung von Georg Temme zur Verfügung gestellt.
Mehr Details über heilige Berge erfahren Sie auf seiner Homepage unter Emmet.de.